Yoël Cantori, Violoncello, Ayumu Ideue, Violine, Violetta Petrova, Klavier, und Dr. Angela Thompson, Moderation, gestalteten den Abend, der unter dem Motto „Fanny, die große, geniale Schwester von Felix“ stand.
In der Familie Mendelssohn war man sehr darauf bedacht, dass nach außen hin allein Felix die Rolle des großen, genialen Komponisten zukam. Der ebenso begabten älteren Schwester Fanny verbot der Vater zwar nicht das Komponieren - im Gegenteil, er förderte ihre musikalische Ausbildung. Aber ihre Werke sollten nur für den ‚Hausgebrauch‘ bestimmt sein. So finden sich in ihrem Werkverzeichnis zumeist kleinere Klavierstücke und Lieder. Nicht zuletzt die Freundschaft mit Charles Gounod führte dazu, dass Fanny Hensel schließlich auch große Kompositionen, wie etwa den Klavierzyklus „Das Jahr“, aus dem ein Auszug zu hören war, oder die erst 1970 wieder entdeckte „Ostersonate“ vollendete. Hervorzuheben ist das Klaviertrio d-Moll, op. 11 (Trio für Violine, Violoncello und Klavier), das als ein Höhepunkt ihres Schaffens gelten kann. Es wurde an diesem Abend virtuos und zugleich einfühlsam interpretiert.
(Dr. Wilma Rademacher-Braick)