Heimatbesuch 2015

Jüdische Gäste und ihre Freunde zu Besuch in Polch, Münstermaifeld und Saffig

Wie jedes Jahr lud die Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz Überlebende des Holocaust oder

deren Nachfahren zu einem „Heimatbesuch“ ein. Auf dem Programm standen u.a. eine

Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof, ein Vortrag von Lea Sassoon aus Tel Aviv zur Geschichte

des Zionismus, ein Empfang durch den Koblenzer Oberbürgermeister Hoffmann-Göttig.

„Touristischer“ Höhepunkt war sicher der Besuch der ehemaligen Landsynagogen Münstermaifeld,

Saffig und Polch gemeinsam mit Freundinnen und Freunden aus der Christlich-Jüdischen

Gesellschaft und der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz.

In Münstermaifeld begrüßten Manfred Becker vom Förderverein und der Stellvertretende

Stadtbürgermeister Walter Meurer die Gäste aus Israel, Frankfurt, München und Koblenz.

Diese zeigten sich sehr beeindruckt von der Leistung des Fördervereins, das völlig zerstörte

Bauwerk wieder aufgebaut und zu einem „Lernort“ gemacht zu haben. „Obwohl ich in Koble

nz aufgewachsen bin, wußte ich nicht, dass es hier auf dem Land auch Synagogen gab und gibt“

sagte die über 80jährige Ruth Homrighausen, die heute in Freising lebt.

In Polch informierte Stefanie Maltha über die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Synagoge

und berichtete aus ihrer Forschungsarbeit zur Geschichte der ausgewanderten, vertriebenen und

ermordeten jüdischen Familien in Polch.

Begeistert von der Umgebung zeigten sich Ronit und Israel Rubinstein aus der Nähe von Haifa :

„Ihr könnt wirklich froh sein, Ihr wohnt in einer wunderschönen Gegend“, schwärmten sie nach

dem Ausflug.

Besichtigung Landsynagoge Polch klein

Foto : Heimat-Besuch Gäste, Mitglieder der Christlich-Jüdischen Gesellschaft und Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde vor der Ehemaligen Synagoge in Polch.

 

Sommerfahrt 2015

Sommerfahrt klein

Besichtigung der ehemaligen Synagoge in Niederzissen - mit Richard Keuler ( 1. Reihe, 3. von rechts )

Kürzlich haben sich Mitglieder der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Koblenz zu ihrer traditionellen „Sommerfahrt“ auf den Weg gemacht. In diesem Jahr wurden drei Ziele angesteuert: die ehemalige Synagoge in Niederzissen, die Insel Nonnenwerth und das Arp-Museum in Rolandseck.
Richard Keuler vom Förderverein Synagoge erläuterte den interessierten Zuhörern die Geschichte des Hauses und der Menschen, die sich bis 1942 dort zum Gottesdienst versammelten. Er berichtete auch von der Renovierung und Herrichtung dieses Denkmals. Nach einer Besichtigung der Ausstellung „ Tagein tagaus“ mit Fundstücken und Objekten aus dem jüdischen Alltag in Niederzissen fuhr man weiter zur Insel Nonnenwerth.
Schwester Theresia begrüßte die Gruppe und informierte über das Franziskanerinnen-Kloster und seine Geschichte, das Gymnasium und die Sehenswürdigkeiten der Gärten, wie z.B. den Baum, der zu Franz Liszts 30. Geburtstag dort gepflanzt wurde.
Zum Abschluß der Reise besuchte man das Arp-Museum. Dr. Paul Petzel erläuterte die Gemälde der aktuellen Ausstellung „Revolution der Bilder. Von Poussin bis Monet“, die sich der französischen Malerei des 17. bis in das 20. Jahrhundert widmet und in rund 50 Gemälde und Skulpturen von Poussin, Chardin, Houdon, Renoir, van Gogh, Cézanne und anderen die revolutionären Entwicklungen in dieser Zeit zeigt.

 

Vortrag im April 2015: Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis

2015 Vortrag Alban

Auf Einladung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Koblenz sprach Professor Dr. Alban Rüttenauer, Pallottinerpater aus Vallendar, im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde zum Thema „Bäume“.

Er regte die Vorstellungskraft der knapp 40 Zuhörerinnen und Zuhörer an, sich ins Erleben der Bäume – gerade in dieser Frühlingszeit - zu versetzen, um doch über die besonderen Bäume des Paradieses noch zu ganz anderen Themen vorzustoßen: fehlender Gleichberechtigung der Geschlechter, Fanatismus und einem lebensfeindlichen Forschen. Denn wenn vom Baum der Erkenntnis gegessen wird, können die Früchte des Lebensbaumes verspielt sein. Wenn sich z.B. Wissenschaft isoliert und absolut setzt, gereichen ihre Ergebnisse nicht mehr lebensfreundlich. Nur wenn die Menschen in Bezug zum Anderen ihrer selbst bleiben: der Mann zur Frau, das Forschen zur Demut, die Wahrheitsliebe zur Toleranz, bleiben sie „fruchtbar“. So blieb es an diesem Abend auch nicht nur beim Vortrag. Der begabte Pianist Rüttenauer spielte vor der angeregten Diskussion Mendelssohns "Duetto", op. 38 Nr. 6, As-Dur, Andante con moto, auch als Dialog von Mensch und Natur, Gott und Mensch hörbar.

Prof. Dr. Alban Rüttenauer, Pfr. Wolfgang Hüllstrung

 

 

 Jüdisch-christliche Feier anlässlich der Woche der Brüderlichkeit am Sonntag, dem 15. März 2015

Zum Abschluss der Woche der Brüderlichkeit am Sonntag, dem 15. März 2015, um 15 Uhr laden wir wie in jedem Jahr herzlich ein zu einer jüdisch-christlichen Feier in der Koblenzer Synagoge, Schwerzstraße 14. Die Feier steht unter dem Jahresthema "Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung".

Die bundesweite zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderllichkeit fand am Sonntag, den 8.März um 11.30 Uhr in Ludwigshafen statt. Bei dieser Feierstunde wurde dem katholischen Theologen Prof. Dr. Hanspeter Heinz und dem Gesprächskreis "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der Katholiken die Buber-Rosenzweig-Medaille 2015 verliehen.

 

Mitgliederversammlung am Dienstag, dem 10. März 2015, um 18 Uhr im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, Schwerzstraße 14

Folgende Tagesordnung war vorgesehen:
1. Begrüßung

2. Tätigkeitsbericht (den Jahresbericht 2014 kann man hier lesen)
3. Kassenbericht und Entlastung der Geschäftsführerin
4. Ausschau und Planung 2015
5. Verschiedenes

Im Anschluss hielt Prof. Dr. Günter Eßer, Universität Bonn, um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema: „Das Judentum hat viele Gesichter“ - Versuch einer christlichen Annäherung an die Hauptströmungen des heutigen Judentums.

Was wissen Christinnen und Christen vom Judentum? Wo gibt es überhaupt Kontaktmöglichkeiten? Ob­wohl sich die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit gutem Erfolg darum mühen, die immer noch bei vielen Zeitgenossen unbekannte „Mutterreligion“ des Christentums bekann­ter zu machen und eine Basis für fruchtbaren Austausch zu schaffen, bleibt für viele das Judentum fremd, um nicht zu sagen ein Fremdkörper. Dass dies auch bei vielen Theologiestudierenden der Fall ist, muss erschrecken.

Doch das Judentum ist kein monolithischer Block. Das heutige Judentum lebt, aber es lebt in und aus ver­schiedenen Strömungen. Der Referent möchte interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer mit den aktuellen Hauptströmungen des Judentums bekannt machen, indem er ihre geschichtliche Herkunft und Entwicklung skizziert und die Hauptmerkmale darstellt. Dabei geht es ihm natürlich nicht um eine Wertung oder Beurteilung innerjüdischer Differenzen. Das steht einem Betrachter von außen nicht zu. Aber für ein Verständnis des lebendigen Judentums heute ist es hilfreich, etwas von der Vielschichtigkeit des Judentums in unserer Zeit zu kennen.

 

Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus zur Erinnerung an die 70. Wiederkehr der Befreiung des KZ Auschwitz am 27.1.1945

Am Dienstag, dem 27. Januar 2015, um 17.30 Uhr ist die öffentliche Gedenkstunde der Stadt Koblenz für die Opfer des Nationalsozialismus. Sie beginnt mit einer Station am Mahnmal auf dem Reichenberger Platz. Sie wird um ca. 18.00 Uhr fortgesetzt in der Citykirche am Jesuitenplatz. Dort sprechen Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und der Vorsitzende des Fördervereins Mahnmal Koblenz Dr. Jürgen Schumacher. Ein interreligiöses Gebet beschließt die Gedenkstunde mit Dechant Thomas Hüsch (römisch-katholisch), Kantor Joseph Pasternak (jüdisch), Superintendent Rolf Stahl (evangelisch) und Pfarrer Ralf Staymann (alt-katholisch).

Veranstaltende: Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz, Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz und Stadt Koblenz.

 

Eröffnung einer Ausstellung in der Citykirche Koblenz, Jesuitenplatz

Die Ausstellung "Es war eine Fahrt durch die Hölle" geht von Montag, 26. Januar 2015 (Eröffnung um 18.30 Uhr), bis Mittwoch, 11. Februar 2015, jeweils von 7.30 - 19.00 Uhr (außerhalb der Gottesdienste).

Im Vordergrund von Ausstellung und Gedenkstunde  am 27. Januar stehen die Opfer des Nationalsozialismus aus Koblenz und Umgebung, die Verfolgung in den Konzentrationslagern von Auschwitz oder anderer Vernichtungslager „im Osten“ erlitten haben. Anlass hierür ist die 70. Wiederkehr der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945. Das Motto der Ausstellung ist den Erinnerungen der Koblenzer Jüdin Eva Salier, geb. Hellendag, entnommen. Sie überlebte die „Hölle von Auschwitz“, während ihre Mutter und Großmutter umgebracht wurden.
Dieses Schicksal und das weiterer NS-Opfer des Nationalsozialismus präsentiert der Förderverein Mahnmal Koblenz in einer eigenen Ausstellung. Auf 20 Personentafeln gibt er den Opfern ihren Namen zurück und stellt ihr Schicksal und das ihrer Angehörigen dar. Porträtiert werden jüdische Opfer, Sinti, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter und eine evangelische Pfarrerstochter.
Eine Führung durch die Ausstellung ist in Absprach mit dem Förderverein Mahnmal Koblenz möglich.

Weitere Informationen >>> www.mahnmalkoblenz.de

 

 

Paul-Eisenkopf-Preis

eisenkopfklein Zur bundesweiten Woche der Brüderlichkeit im März lobt die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit in allen ungeraden Jahren den mit 1000 EUR dotierten Paul-Eisenkopf-Preis aus. Mit dem Preis sollen Personen, Schulklassen oder andere Gruppen ausgezeichnet werden, die sich im Bewusstsein der deutschen Vergangenheit um das Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur und Weltanschauung bemüht haben beziehungsweise bemühen.

Weiter >>>

Stolpersteine

steineAuf Bitten des Kulturausschusses der Stadt Koblenz hat die Christlich-Jüdische Gesellschaft die Recherche, Koordination und Finanzierung des Gedenkprojektes „Stolpersteine“ übernommen. Dabei werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Nazi-Opfer Messingplaketten verlegt, auf denen Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person doku­mentiert sind.

Weiter >>>

Links

logo cjg 100und weiterführende Informationen

der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit.

Weiter >>>

 

Zum Seitenanfang