Hinweis
Hier kann man Berichte über Veranstaltungen und Ereignisse früherer Jahre lesen. Die Berichte über Veranstaltungen der zurückliegenden Monate finden sich auf der STARTSEITE.
Berichte vom Jahr 2014
Verlegung des 100. Stolpersteines in Koblenz
Am Donnerstag, dem 13. November 2014, um 12.30 Uhr wurden im Beisein von Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Goettig auf dem Zentralplatz (Ecke Forum Confluentes) vier Stolpersteine für die Familie Kaufmann (Vater, Mutter und zwei minderjaehrige Soehne) verlegt. Darunter war der 100. Stolperstein in Koblenz. Die Gestaltung sowie die Finanzierung uebernehmen die Hans-Zulliger-Schule und die Diesterweg-Schule.
Jüdisch-christliche Feier im Gedenken an die Reichspogromnacht
Für Sonntag, den 09. November 2014, um 15 Uhr lädt die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz wie in jedem Jahr zu einer Gedenkfeier vom 9. November 1938 in den Gemeindesaal der Koblenzer Synagoge, Schwerzstr. 14 ein.
Die Feierstunde steht unter dem Thema "Denkstein und Namensgedächtnis - zur Erinnerung an jüdische Soldaten im 1. Weltkrieg".
Die Ansprache halten Helene Thill und Irina Stern aus Koblenz. Musikalisch gestaltet wird die Feier von Musikerinnen und Musikern der Jüdischen Kultusgemeinde.
Die liturgische Leitung hat Kantor Joseph Pasternak.Nach der Feier in der Synagoge legen Vertreter der Stadt Koblenz einen Kranz am Denkstein auf dem jüdischen Friedhof nieder.
Weitere Gedenkveranstaltungen fanden statt in:
Andernach, Sonntag, 9. November 2014, um 19 Uhr,
Treffen am Historischen Rathaus, Hochstraße, Mahngang zu einigen Stolpersteinen
Koblenz, Citykirche am Jesuitenplatz
Samstag, 8. November 2014, um 18.30 Uhr
Ökumenisches Pogromgedenken
Münstermaifeld, Stiftskirche und anschließend Gang zur Synagoge
Sonntag, 9. November 2014, um 18.30 Uhr
interreligiöse Gedenkfeier
Neuwied, Mahnmal in der Synagogengasse
Sonntag, 9. November 2014, um 11 Uhr
Gedenkfeier der Stadt Neuwied und des Deutsch-Israelischen Freundschaftskreises
Neuwied, Marktkirche
Sonntag, 9. November 2014, um 17 Uhr
Eröffnung einer Ausstellung, die der Dokumentation der Verlegung der Stolpersteine
in Neuwied und Umgebung und dem Schicksal dieser Neuwieder Familien gewidmet ist
Synagoge Saffig
Sonntag, 16. November 2014, um 15 Uhr
Gedenken des Förderkreises der Synagoge Saffig und der Jüdischen Gemeinde Neuwied-Mittelrhein
Heimatbesuch vom 7. - 14. September 2014
Auch für dieses Jahr haben wir wieder ehemalige jüdische Koblenzer und Vallendarer zum Heimatbesuch eingeladen.
Den Besuch der Gedenkstunde am Montag mit anschließender Begegnung mit unseren Gästen und dem Vortrag von Lea Sassoon legen wir Ihnen besonders ans Herz. Auch die Stadtrundfahrt mit dem historischen Bus der Kevag am Dienstag ist eine gute Gelegenheit zu Gesprächen. Das Missverständnis ist immer noch nicht ausgeräumt, dass bei diesen Begegnungen nur besondere Teilnehmer eingeladen seien. Alle sind herzlich eingeladen!
Folgendes Programm ist vorgesehen:
Sonntag, 7. September 2014, 17.30 Uhr
Begrüßungsempfang im Hotel Brenner
Montag, 8. September 2014, 17 Uhr
Gedenkstunde auf dem jüdischen Friedhof
Anschließend Dia-Vortrag von Lea Sassoon im Gemeindesaal der Koblenzer Synagoge
Dienstag, 9. September 2014
Stadtrundfahrt mit dem Historischen Bus der Kevag;
nach der Rundfahrt Ausklang mit Kaffee im Hotel Brenner
Mittwoch, 10. September 2014, 12 Uhr
Empfang der Gäste durch den Oberbürgermeister im Weindorf Koblenz
Donnerstag, 11. September 2014
Tag zur freien Verfügung
Freitag, 12. September 2014
10.30 Uhr Zeitzeugengespräche im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium
15.00 Uhr Kaffee und Kuchen im Hotel Brenner auf Einladung des Freundschaftskreises Koblenz � Petah Tikva
19.00 Uhr Gottesdienst zu Erew Schabbat mit anschließendem Kiddusch
Samstag, 13. September 2014, 10 Uhr
Schabbat-Gottesdienst
Sonntag, 14. September 2014
Abreisetag
Vortrag mit Lichtbildern am Montag, dem 14. Juli 2014, um 19 Uhr im Gemeindesaal der Synagoge, Schwerzstraße 14:
Jerusalem am Rhein - Geschichte der SchUM-Gemeinden Speyer, Worms, Mainz
Referentin: Dr. Ursula Reuter, Salomon Ludwig Steinheim-Institut, Duisburg
Um das Jahr 1000 entstand am Rhein eine neue jüdische Kultur, die der Juden von "Aschkenas". Die Grundlagen dafür wurden in den berühmten SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz gelegt. Bis heute sind in den drei Städten bedeutende jüdische Monumente erhalten: in Speyer der Judenhof mit der Ruine der alten Synagoge und der Mikwe, in Worms die Judengasse mit der 1961 wiedererrichteten Synagoge sowie der "Heilige Sand", der älteste jüdische Friedhof in Europa, und in Mainz der sogenannte Denkmalfriedhof. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen Geschichte sowie geistige und materielle Kultur der Kehillot SchUM und ihre Ausstrahlung auf die jüdische Welt vom Mittelalter bis heute.
Der nächste Vortrag der Reihe findet voraussichtlich im November 2014 statt:
Zur Architektur des Synagogenbaus in Deutschland
Ausstellung im Juli 2014 zum 70. Jahrestag des Attentats auf Hitler
Anlässlich der 70. Wiederkehr des Jahrestags des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 veranstaltet der Förderverein Mahnmal in den Räumen der Sparkasse Koblenz in der Schlossstraße eine Ausstellung, die am 7. Juli 2014 um 18 Uhr eröffnet wird. Sie beleuchtet vor dem Widerstand in Deutschland allgemein insbesondere Wirken und Schicksal von Widerständlern aus dem hiesigen Raum.
Die Ausstellung läuft vom 7. bis 25. Juli 2014 und ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu besichtigen: werktags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9.30 bis 14.00 Uhr.
Beginn der Vortragsreihe "Vom Tempel zur Synagoge"
Erster Vortrag (mit Lichtbildern) am Montag, den 24. März 2014, um 19 Uhr:
"Der Tempel in Jerusalem - von der Zeit Salomos bis zur Zeit des Herodes"
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Zwickel, Universität Mainz
Ort: Gemeindesaal bei der Synagoge
(Ecke Schwerzstraße/Schlachthofstraße)
Rhein-Zeitung vom 16.05.2014
Bei der Mitgliederversammlung am 24. März 2014 wurde ein neuer Vorstand der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V. Koblenz gewählt, der sich sich wie folgt zusammensetzt:
Pfarrer Wolfgang Hüllstrung, 1. Vorsitzender (ab 1. Januar 2015)
Avadislav Avadiev, 2. Vorsitzender
Stefanie Maltha, Geschäftsführerin
Kantor Joseph Pasternak, Beisitzer
Pfarrer Hans-Werner Schlenzig, Beisitzer (kommissarischer Vorsitzender bis 31.12.2014)
Erweiterter Vorstand:
Uwe Diederichs-Seidel
Pfarrer Gernot Jonas
Dr. Paul Petzel
Elmar Ries
P. Alban Rüttenauer
Volodymyr Vaysman
Allen Gewählten sagen wir ein herzliches Dankeschön für ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und wünschen ihnen Gottes Segen für ihre künftige Arbeit.
Neu im Vorstand bzw. erweiterten Vorstand sind Avi Avadiev und Uwe Diederichs-Seidel.
Auf eigenen Wunsch ausgeschieden ist Dr. Michael Aranowski. Ihm sei herzlich gedankt für seine bisherige Tätigkeit im erweiterten Vorstand.
Gründung des Fördervereins Neue Synagoge am 20. März 2014
Die Christlich-Jüdische Gesellschaft ist dem Förderverein mit Gründung beigetreten. Wir würden es sehr begrüßen, wenn auch viele Mitglieder der CJG dem Förderverein beitreten würden, um den Synagogenneubau finanziell zu unterstützen. Der Mindest-Jahresbeitrag beträgt 12,00 �. Weitere Informationen erhalten Sie beim Förderverein Neue Synagoge für Koblenz e.V., c/o Evangelischer Kirchenkreis Koblenz, Mainzer Str. 81, 56075 Koblenz, Telefon (02 61) 91161-29, Fax -66, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Rhein-Zeitung vom 10.03.2014
Menetekel am Hauptbahnhof und Gedenkschild am Bahnhof Lützel
Am Hauptbahnhof Koblenz
Die Ausstellung der Deutschen Bahn 2011 im Lützeler Eisenbahnmuseum über die Deportationen der Reichsbahn fand große Beachtung. Die drei Vereine, sowie die Sinti und Roma von Koblenz beschlossen, über die Ausstellung hinaus eine „Markierung“ dieser denkwürdigen Ereignisse für den Koblenzer Hauptbahnhof und den Lützeler Bahnhof zu realisieren. Die Form des zu stiftenden Denkmals sollte einem heutigen künstlerisch-ästhetischen Stand entsprechen, wie er sich in der Erinnerungskunst und dem sie begleitenden Mahnmal-Diskurs der letzten 30 Jahre entwickelt hat.
Zum Namen „Menetekel“: Biblisch sah der babylonische König Belsazzar bei einem gotteslästerlichen Gelage erschreckt eine mysteriöse Hand in Feuerschrift eine unverständliche Folge von Buchstaben an die Wand schreiben: Mene mene tekel uparsin. Der Prophet Daniel deutete sie ihm als göttlichen Gerichtsspruch (Daniel 5. Kapitel).
Menetekel, seitdem als Vokabel für warnende Hinweise aufgefasst, erscheint in Koblenz durch die installierte Laufschrift in ganz unmysteriöser Weise auf einer Wand der Bahnhofshalle. Ob ihr Text heute zum Menetekel wird, das Wachsamkeit für aktuelle Gefahren des Antisemitismus und Verachtung der Sinti und Roma, Fremdenfeindlichkeit
aber auch für eine Pietät gegenüber den Toten wird, entscheiden die Passanten dieses Ortes.
Text des Menetekels am Hauptbahnhof :
„Von diesem Bahnhof sowie dem ehemaligen Güterbahnhof Koblenz-Lützel wurden während der Terrorherrschaft des Nationalsozialismus weit über eintausend Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, engagierte Christen, Bürgerliche, katholische und evangelische Geistliche, Zeugen Jehovas, Emigranten, Zwangsarbeiter,
Homosexuelle, Kriegsdienstverweigerer und andere Opfer verschleppt. Fast immer stand am Ende ihrer Reise der Tod.“
Am Bahnhof Lützel
Künstlerisches Konzept des Koblenzer Menetekels
oder: Gedenken an die Deportationen der NS-Zeit am Transit-Ort: Bahnhof Koblenz
1. Anlass und zeitgeschichtlich-künstlerischer Kontext
Die Ausstellung der Deutschen Bundesbahn über die Deportationen der Reichsbahn 2011 im Koblenzer Bahnhof fand große Beachtung. Mehrere Vereine, die jüdische Gemeinde wie die Sinti von Koblenz beschlossen, über die Ausstellung hinaus eine „Markierung“ dieses denkwürdigen Ereignisses zu realisieren. Sie werden in diesem Vorhaben unterstützt von zahlreichen Bürgern und Bürgerinnen, Kirchen und allen Fraktionen des Stadtrats.
Die Form des zu stiftenden Gedenkmals sollte einem heutigen künstlerisch-ästhetischen Stand entsprechen, wie er sich in der Erinnerungskunst und dem sie begleitenden Mahnmal-Diskurs der letzten 30 Jahre entwickelt hat.
Mit Blick auf das Gedenken der NS-Zeitbefinden wir uns in einer markanten Übergangssituation: der von einer Zeit der ZeitzeugInnen zu einer Zeit danach. Nach Jan Assman ist diese Zeit charakterisiert durch den Übergang einer informellen kommunikativen Erinnerung zu einer kollektiven. Während erstere die Erinnerung an das Geschehen insgesamt unorganisiert in lebensweltlicher Kommunikation weitergibt, verlangt die Phase danach, dass sich ein Kollektiv bzw. eine Gesellschaft bewusst auf Formen und Rituale verständigt, die die Erinnerung wachhält.
Der Grund für diesen Übergang: die erlebte Hinfälligkeit der ZeitzeugInnen legt dabei den Gedanken an Stein und Metall als Medien der Erinnerung nahe. Schließlich eignet beiden eine „Aura“ fast von Ewigkeit. Zumindest übersteigt beider Halbwertzeit die des Menschen um ein Vielfaches. Als Formen stehen Stelen, Säulen u.ä. wie Tafeln traditionell zur Verfügung. Auf diesen Formen lastet allerdings eine ästhetische wie politisch Hypothek: Sie funktionieren wie ein Passepartout, erinnern in derselben Form an alles Mögliche und werden austauschbar. Unbeabsichtigt leisten sie so einem Gedenken Vorschub, das nivelliert.
So etwa ein Mal von Richard Serra, das "Berlin Junction" heißt und in Berlin in der Tiergartenstrasse 4 vor dem Gebäude steht, von dem aus die Euthanasie als Geheimaktion gesteuert wurde. Zwei geschwungene großdimensionale Cortenstahl-Platten lassen einen „schmalen, bedrohlich wirkenden, schluchtartigen Durchgang entstehen. Obwohl nicht als Mahnmal für diesen Ort und Zweck entworfen, wurde die zuvor auf Ausstellungen präsentierte Skulptur vom Künstler selbst und von den Initiatoren (...) nun so interpretiert und durch eine in den Boden eingelassene Gedenktafel des Künstlers Volker Bartsch dem "T4"-Gedenken gewidmet." (Stefanie Endlich) Das allerdings bringt die Fragwürdigkeit dieser Mahnmalpraxis zum Vorschein. Wenn Skulpturen so multifunktional sind, dass sie praktisch überall hin passen, fragt man sich, ob die Formel selbst, der sie folgen, stimmen kann. Verbindet sie nicht allzu locker die Skulptur mit dem Ort und damit auch das Gedenken mit dem Geschehenen - eben rein additiv und damit so, dass durch schlichte "Subtraktionen" diese Zusammenhänge aufgelöst oder umfunktioniert werden können? Und bieten sich solche Mahnmale nicht geradezu dem Missbrauch an, nämlich je nach politischer Konstellation und Tageslaune umgewidmet zu werden? Das ist nicht nur eine abstrakte Möglichkeit, sondern Realität Das "Mahnmal zum Gedächtnis des Widerstands im Dritten Reich" von Hans Uhlmann, selbst Häftling in dieser Zeit, konnte so mühelos zum Denkmal für die Opfer des 17. Juni umdeklariert werden. Genau besehen wird in solchem Umgang die Verdinglichung von Menschen zu Opfern auf der Ebene symbolischer Repräsentation wiederholt. Sowohl die reale Erniedrigung zu Nummern wie die symbolische Umwidmung zeigen, dass man die Betroffenen für austauschbar hält.
In der überraschend innovativen und künstlerisch schon heute sehr anerkannten Mahnmal-Kunst der letzten Jahrzehnte hat sich ein Verständnis durchgesetzt, das Gedenkstättenforscher J.E.Young als „Antidenkmäler“ apostrophiert hat. Verschränkt war und ist dieser Prozess mit einem Diskurs, der in großer Breite geführt, intensiv Bedingungen, Funktionsweisen, Medien und Formen des kulturellen Erinnerns durchdrungen hat. Mahnmale in diesem Zusammenhang sind skeptisch geworden gegenüber Stele, Säule und Sockeln. Die Aura des Ehernen und Bronzenen kann zu leicht verleiten zu einem Gedenken, das feiertäglich ritualisiert durchgeführt wird, doch lebenspraktisch unverfänglich bleibt. Angezielt wird deshalb ein niedrigschwelliges Gedenken. Erinnern soll unpathetisch in den Alltag des zivilen Lebens integriert sein. „Erinnern ist wie Blumengießen“, meinte Jochen Gerz, um dieses Moment eines unprätentiösen Erinnerns zu benennen. Für die künstlerische Gestaltung bedeutet das, dass sie nicht einfach triviale Muster der Alltagswahrnehmung wiederholt, doch sich in diese Kontexte, Differenz setzend, einbringt. Deshalb wurden Mahnmale entsockelt und kommunikativ gemacht. Nicht auf Stein und Metall als Erinnerungsmedien wird primär gesetzt, sondern darauf, dass lebendige Menschen sich involvieren lassen. Jochen Gerz und seine Frau Esther Shalev-Gerz bringen das pointiert zum Ausdruck, wenn sie bürgerschaftliches Engagement statt Steinen reklamieren. Auf dem Mahnmal gegen Faschismus, Krieg, Gewalt (1986), das als Musterbeispiel sozial-interaktiver Erinnerungskunst gilt, endet ihr Appell an die Bürger um Beteiligung mit der Klarstellung:
„Denn nichts kann auf Dauer an unserer Stelle sich gegen das Unrecht erheben.“
2. Konzept des Koblenzer „Menetekel“ – oder: Laufschrift am Ort der Deportation
Für das Gedenken auf dem Koblenzer Bahnhof werden aus der obigen Skizze zwei Kriterien abgeleitet, die zur Geltung zu bringen sind:
1. Spezifik: Eine Gedenkmarkierung sollte dem Geschehen, an das zu erinnern ist, in spezifischer Weise nahekommen.
2. Kontextuelle Einbettung: Sie sollte sich durch eine Aufmerksamkeit für den Kontext und die damit gegebenen Rezeptionsweisen der Angesprochenen ausweisen.
Wer sich am Bahnhof aufhält, sucht hier keine Bleibe. Er erwartet Ankommende oder begleitet Abfahrende, kommt selber an oder ist am Abreisen. Der Bahnhof ist Transitort schlechthin. Wie nun an einem so durch und durch „flüchtigen“ Ort dem Gedenken einen Bleibe geben?
Für viele Menschen, Juden und Jüdinnen, Sinti und andere war er der Ort, von dem sie deportiert wurden. Nicht wenige Zuschauer und Zuschauerinnen dieses Geschehens wussten auch damals schon, was heute ein Mahnmal veranlasst: Es war ein Transit in den gewaltsamen Tod. Die Deportation als Moment der Verfolgung und Vernichtung ist deshalb für ein künftiges Gedenken von besonderer Bedeutung, weil an diesem (halb-)öffentlichen Ort die Diskriminierung und Exkommunikation aus der Öffentlichkeit in so klarer Weise für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt sichtbar wurde. Historisch belegt ist, dass es auch damals öffentlich wahrgenommen wurde als das, was wir heute Event nennen: ein durchaus spektakuläres Ereignis…
An dieses Geschehen soll mit einer Laufschrift erinnert werden. Sie ist flüchtig wie das Geschehen an diesem Ort bis heute, sie ist transitorisch wie es die Deportation war. Sie „schmiegt“ sich „an“ an die Medien und Wahrnehmungsweisen, die in der Bahnhofshalle zu finden sind. Von diesen hebt sie sich so wenig ab, wie die damaligen Deportationen ihrerseits nicht aus dem Transportsystem ausgenommen waren. Im Gegenteil: Waggons, Lokomotiven Schienen und Weichen, die gesamte professionelle Logistik griff schließlich, um diesen Transit möglichst effektiv zu realisieren. In der Sprache des Ortes und mit seinen Zeichen soll an das Geschehen an diesem Ort erinnert werden.
Den heute Reisenden begegnen hier diverse Werbungsanzeigen und zentral die Anzeige ihrer Abfahrt. Wer danach Ausschau hält, begegnet im ähnlichen Medium der Information, was in der NS-Zeit am selben Ort, im selben Zusammenhang des Reisens und doch so abgründig „anders“ geschah. Dieses „Mahnmal“ hebt darauf ab, dass gerade die situative und mediale Ähnlichkeit die Differenz des Textes zu den anderen wie Werbung und Abfahrtszeiten umso schärfer wahrgenommen wird.
Dem Ort und seinem Transitcharakter entsprechend kann und will der Text nicht lang sei. Denkbar knapp verzichtet er darauf, auch nur den Schmerz der damals Betroffenen wie ihrer Nachfahren anzudeuten. Verzichtet wird auf Aussagen zu den Umständen der Deportation oder einer Bedeutung für uns Heutige.
„Von diesem Bahnhof sowie dem ehemaligen Güterbahnhof Koblenz-Lützel wurden während der Terrorherrschaft des Nationalsozialismus weit über eintausend Juden, Sinti und Roma, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, engagierte Christen, Bürgerliche, katholische und evangelische Geistliche, Zeugen Jehovas, Emigranten, Zwangsarbeiter,
Homosexuelle, Kriegsdienstverweigerer und andere Opfer verschleppt. Fast immer stand am Ende ihrer Reise der Tod.“
Gehofft wird, dass dennoch, oder gerade wegen der „flüchtigen“, beiläufigen und knappen Gestalt der Botschaft der ein oder die andere die Erinnerung an dieses Geschehen mit auf die eigene Reise nimmt. Eine Halterung unterhalb der Laufschriftanzeige hält Material mit historischen Informationen für Interessierte bereit.
Entsprechend soll am Bahnhof Koblenz-Lützel ein Blechschild über dem Zugang zu den Gleisen angebracht werden, das sich in Material und Form an die in diesem Kontext zu findenden und erwarteten Hinweisschilder anpasst: eine schwarze einfache Schrift auf weißem Grund teilt mit:
„Von diesem Bahnhof, der damals ein reiner Güterbahnhof war, wurden in den Jahren 1942 und 1943 insgesamt 870 jüdische Mitbürgerinnen und
Mitbürger verschleppt. Nur einige wenige überlebten das Grauen der Konzentrations- und Vernichtungslager.“
Zum Namen Menetekel: Biblisch sah der babylonische König Belsazzar bei einem blasphemischen Gelage erschreckt eine mysteriöse Hand in Feuerschrift eine unverständliche Folge von Buchstaben an die Wand schreiben: Mene mene tekel uparsin. Der Prophet Daniel deutete sie ihm als göttlichen Gerichtsspruch. (Daniel 5. Kapitel)
Menetekel, seitdem als Vokabel für warnende Hinweise aufgefasst, erscheint in Koblenz durch die installierte Laufschrift in ganz unmysteriöser Weise auf einer Wand dieses halböffentlichen Raumes. Ob ihr Text heute zum Menetekel wird, das Wachsamkeit für aktuelle Gefahren des Antisemitismus und Verachtung der Sinti, Fremdenfeindlichkeit aber auch für eine Pietät gegenüber den Toten wird, entscheiden die Passanten dieses Ortes.
Dr. Paul Petzel
Berichte vom Jahr 2015
Heimatbesuch 2015
Jüdische Gäste und ihre Freunde zu Besuch in Polch, Münstermaifeld und Saffig
Wie jedes Jahr lud die Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz Überlebende des Holocaust oder
deren Nachfahren zu einem „Heimatbesuch“ ein. Auf dem Programm standen u.a. eine
Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof, ein Vortrag von Lea Sassoon aus Tel Aviv zur Geschichte
des Zionismus, ein Empfang durch den Koblenzer Oberbürgermeister Hoffmann-Göttig.
„Touristischer“ Höhepunkt war sicher der Besuch der ehemaligen Landsynagogen Münstermaifeld,
Saffig und Polch gemeinsam mit Freundinnen und Freunden aus der Christlich-Jüdischen
Gesellschaft und der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz.
In Münstermaifeld begrüßten Manfred Becker vom Förderverein und der Stellvertretende
Stadtbürgermeister Walter Meurer die Gäste aus Israel, Frankfurt, München und Koblenz.
Diese zeigten sich sehr beeindruckt von der Leistung des Fördervereins, das völlig zerstörte
Bauwerk wieder aufgebaut und zu einem „Lernort“ gemacht zu haben. „Obwohl ich in Koble
nz aufgewachsen bin, wußte ich nicht, dass es hier auf dem Land auch Synagogen gab und gibt“
sagte die über 80jährige Ruth Homrighausen, die heute in Freising lebt.
In Polch informierte Stefanie Maltha über die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Synagoge
und berichtete aus ihrer Forschungsarbeit zur Geschichte der ausgewanderten, vertriebenen und
ermordeten jüdischen Familien in Polch.
Begeistert von der Umgebung zeigten sich Ronit und Israel Rubinstein aus der Nähe von Haifa :
„Ihr könnt wirklich froh sein, Ihr wohnt in einer wunderschönen Gegend“, schwärmten sie nach
dem Ausflug.
Foto : Heimat-Besuch Gäste, Mitglieder der Christlich-Jüdischen Gesellschaft und Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde vor der Ehemaligen Synagoge in Polch.
Sommerfahrt 2015
Besichtigung der ehemaligen Synagoge in Niederzissen - mit Richard Keuler ( 1. Reihe, 3. von rechts )
Kürzlich haben sich Mitglieder der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Koblenz zu ihrer traditionellen „Sommerfahrt“ auf den Weg gemacht. In diesem Jahr wurden drei Ziele angesteuert: die ehemalige Synagoge in Niederzissen, die Insel Nonnenwerth und das Arp-Museum in Rolandseck.
Richard Keuler vom Förderverein Synagoge erläuterte den interessierten Zuhörern die Geschichte des Hauses und der Menschen, die sich bis 1942 dort zum Gottesdienst versammelten. Er berichtete auch von der Renovierung und Herrichtung dieses Denkmals. Nach einer Besichtigung der Ausstellung „ Tagein tagaus“ mit Fundstücken und Objekten aus dem jüdischen Alltag in Niederzissen fuhr man weiter zur Insel Nonnenwerth.
Schwester Theresia begrüßte die Gruppe und informierte über das Franziskanerinnen-Kloster und seine Geschichte, das Gymnasium und die Sehenswürdigkeiten der Gärten, wie z.B. den Baum, der zu Franz Liszts 30. Geburtstag dort gepflanzt wurde.
Zum Abschluß der Reise besuchte man das Arp-Museum. Dr. Paul Petzel erläuterte die Gemälde der aktuellen Ausstellung „Revolution der Bilder. Von Poussin bis Monet“, die sich der französischen Malerei des 17. bis in das 20. Jahrhundert widmet und in rund 50 Gemälde und Skulpturen von Poussin, Chardin, Houdon, Renoir, van Gogh, Cézanne und anderen die revolutionären Entwicklungen in dieser Zeit zeigt.
Vortrag im April 2015: Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis
Auf Einladung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Koblenz sprach Professor Dr. Alban Rüttenauer, Pallottinerpater aus Vallendar, im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde zum Thema „Bäume“.
Er regte die Vorstellungskraft der knapp 40 Zuhörerinnen und Zuhörer an, sich ins Erleben der Bäume – gerade in dieser Frühlingszeit - zu versetzen, um doch über die besonderen Bäume des Paradieses noch zu ganz anderen Themen vorzustoßen: fehlender Gleichberechtigung der Geschlechter, Fanatismus und einem lebensfeindlichen Forschen. Denn wenn vom Baum der Erkenntnis gegessen wird, können die Früchte des Lebensbaumes verspielt sein. Wenn sich z.B. Wissenschaft isoliert und absolut setzt, gereichen ihre Ergebnisse nicht mehr lebensfreundlich. Nur wenn die Menschen in Bezug zum Anderen ihrer selbst bleiben: der Mann zur Frau, das Forschen zur Demut, die Wahrheitsliebe zur Toleranz, bleiben sie „fruchtbar“. So blieb es an diesem Abend auch nicht nur beim Vortrag. Der begabte Pianist Rüttenauer spielte vor der angeregten Diskussion Mendelssohns "Duetto", op. 38 Nr. 6, As-Dur, Andante con moto, auch als Dialog von Mensch und Natur, Gott und Mensch hörbar.
Prof. Dr. Alban Rüttenauer, Pfr. Wolfgang Hüllstrung
Jüdisch-christliche Feier anlässlich der Woche der Brüderlichkeit am Sonntag, dem 15. März 2015
Zum Abschluss der Woche der Brüderlichkeit am Sonntag, dem 15. März 2015, um 15 Uhr laden wir wie in jedem Jahr herzlich ein zu einer jüdisch-christlichen Feier in der Koblenzer Synagoge, Schwerzstraße 14. Die Feier steht unter dem Jahresthema "Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung".
Die bundesweite zentrale Eröffnungsfeier der Woche der Brüderllichkeit fand am Sonntag, den 8.März um 11.30 Uhr in Ludwigshafen statt. Bei dieser Feierstunde wurde dem katholischen Theologen Prof. Dr. Hanspeter Heinz und dem Gesprächskreis "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der Katholiken die Buber-Rosenzweig-Medaille 2015 verliehen.
Mitgliederversammlung am Dienstag, dem 10. März 2015, um 18 Uhr im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, Schwerzstraße 14
Folgende Tagesordnung war vorgesehen:
1. Begrüßung
2. Tätigkeitsbericht (den Jahresbericht 2014 kann man hier lesen)
3. Kassenbericht und Entlastung der Geschäftsführerin
4. Ausschau und Planung 2015
5. Verschiedenes
Im Anschluss hielt Prof. Dr. Günter Eßer, Universität Bonn, um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema: „Das Judentum hat viele Gesichter“ - Versuch einer christlichen Annäherung an die Hauptströmungen des heutigen Judentums.
Was wissen Christinnen und Christen vom Judentum? Wo gibt es überhaupt Kontaktmöglichkeiten? Obwohl sich die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit gutem Erfolg darum mühen, die immer noch bei vielen Zeitgenossen unbekannte „Mutterreligion“ des Christentums bekannter zu machen und eine Basis für fruchtbaren Austausch zu schaffen, bleibt für viele das Judentum fremd, um nicht zu sagen ein Fremdkörper. Dass dies auch bei vielen Theologiestudierenden der Fall ist, muss erschrecken.
Doch das Judentum ist kein monolithischer Block. Das heutige Judentum lebt, aber es lebt in und aus verschiedenen Strömungen. Der Referent möchte interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer mit den aktuellen Hauptströmungen des Judentums bekannt machen, indem er ihre geschichtliche Herkunft und Entwicklung skizziert und die Hauptmerkmale darstellt. Dabei geht es ihm natürlich nicht um eine Wertung oder Beurteilung innerjüdischer Differenzen. Das steht einem Betrachter von außen nicht zu. Aber für ein Verständnis des lebendigen Judentums heute ist es hilfreich, etwas von der Vielschichtigkeit des Judentums in unserer Zeit zu kennen.
Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus zur Erinnerung an die 70. Wiederkehr der Befreiung des KZ Auschwitz am 27.1.1945
Am Dienstag, dem 27. Januar 2015, um 17.30 Uhr ist die öffentliche Gedenkstunde der Stadt Koblenz für die Opfer des Nationalsozialismus. Sie beginnt mit einer Station am Mahnmal auf dem Reichenberger Platz. Sie wird um ca. 18.00 Uhr fortgesetzt in der Citykirche am Jesuitenplatz. Dort sprechen Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und der Vorsitzende des Fördervereins Mahnmal Koblenz Dr. Jürgen Schumacher. Ein interreligiöses Gebet beschließt die Gedenkstunde mit Dechant Thomas Hüsch (römisch-katholisch), Kantor Joseph Pasternak (jüdisch), Superintendent Rolf Stahl (evangelisch) und Pfarrer Ralf Staymann (alt-katholisch).
Veranstaltende: Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz, Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz und Stadt Koblenz.
Eröffnung einer Ausstellung in der Citykirche Koblenz, Jesuitenplatz
Die Ausstellung "Es war eine Fahrt durch die Hölle" geht von Montag, 26. Januar 2015 (Eröffnung um 18.30 Uhr), bis Mittwoch, 11. Februar 2015, jeweils von 7.30 - 19.00 Uhr (außerhalb der Gottesdienste).
Im Vordergrund von Ausstellung und Gedenkstunde am 27. Januar stehen die Opfer des Nationalsozialismus aus Koblenz und Umgebung, die Verfolgung in den Konzentrationslagern von Auschwitz oder anderer Vernichtungslager „im Osten“ erlitten haben. Anlass hierür ist die 70. Wiederkehr der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945. Das Motto der Ausstellung ist den Erinnerungen der Koblenzer Jüdin Eva Salier, geb. Hellendag, entnommen. Sie überlebte die „Hölle von Auschwitz“, während ihre Mutter und Großmutter umgebracht wurden.
Dieses Schicksal und das weiterer NS-Opfer des Nationalsozialismus präsentiert der Förderverein Mahnmal Koblenz in einer eigenen Ausstellung. Auf 20 Personentafeln gibt er den Opfern ihren Namen zurück und stellt ihr Schicksal und das ihrer Angehörigen dar. Porträtiert werden jüdische Opfer, Sinti, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter und eine evangelische Pfarrerstochter.
Eine Führung durch die Ausstellung ist in Absprach mit dem Förderverein Mahnmal Koblenz möglich.
Weitere Informationen >>> www.mahnmalkoblenz.de
Berichte vom Jahr 2013
Rhein-Zeitung vom 11.11.2013
Klezmer goes Sinti - Sinti goes Klezmer
Benefizkonzert im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde begeisterte
Was passiert, wenn sich "Beseder", das Klezmer-Orchester der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz mit Django Reinhardt und seinen Gitarren-Virtuosen und Schlagzeug, sowie der jüdischen Sängerin Odelia Lazar treffen?
Wenn jiddische Volkslieder, Doyna und Hora auf Sinti-Swing treffen? Ein spannendes Projekt!
Das Ergebnis war am 9. März im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde in Koblenz zu hören.
Zugunsten der im Koblenzer Hauptbahnhof installierten Laufschrift zum Gedenken an die Deportierten in der Nazizeit haben sich die Künstler zu einem Benefizkonzert der Extraklasse zusammengefunden, unterstützt und organisiert von der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Koblenz, der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz und dem Förderverein Django Reinhardt Koblenz. Der Vorsitzende des Fördervereins Helmut Gräwen machte in seinem Grußwort deutlich : "Was mich als Koblenzer stört, ist die Tatsache, dass die Deutsche Bahn AG, die Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn, die mit den Deportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager sehr viel Geld verdient hat, nun für das Gedenken an die Opfer der Vernichtung auch noch einen vierstelligen Eurobetrag verlangt."