eingangsynagogeAus einer bereits seit 1957 bestehenden Arbeitsgemeinschaft heraus wurde am 15. April 1971 die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V. Koblenz gegründet. Sie ist Mitglied des Deutschen Koordinierungsrates zusammen mit etwa 80 anderen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in ganz Deutschland, die insgesamt ca. 20.000 Mitglieder zählen. Sie ist ebenfalls Mitglied der Holocaust Memorial Foundation of Illinois, Chicago, der sie durch die gleiche Zielsetzung verbunden ist.

Die Christlich-Jüdische Gesellschaft sieht ihre Aufgabe darin:

  • das reiche Erbe des Judentums zu erschließen und seine Bedeutung als Fundament für den christlichen Glauben und für die Kultur unseres Landes bewusst zu machen
  • den Dialog zwischen Juden und Christen zu fördern und zu einem partnerschaftlichen Verhältnis beizutragen
  • für die Anerkennung elementarer Menschenrechte einzutreten, um dadurch religiöse und rassistische Vorurteile zu überwinden
  • den Kontakt mit früheren jüdischen Bürgern zu pflegen, die vor der Gewaltherrschaft aus ihrer Heimat fliehen mussten
  • jüdischen Flüchtlingen, die in Deutschland Zuflucht suchen, helfend und beratend zur Seite zu stehen

Durch den Glauben an den einen Gott und Vater finden Juden und Christen die Kraft zum gemeinsamen Handeln und Wirken. Die Christlich-Jüdische Gesellschaft lädt ein zu:

  • Vorträgen, Studienfahrten, Seminaren und Ausstellungen
  • christlich-jüdischen Gottesdiensten und Festlichkeiten
  • und im Sommer eines jeden Jahres zum Heimatbesuch ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Koblenz und Umgebung
  • Sie verleiht alle zwei Jahre den "Pater Paul-Eisenkopf-Preis" an Einzelpersonen oder Gruppen, die sich im Sinne der Christlich-Jüdischen Gesellschaft einsetzen.
  • Alle Christlich-Jüdischen Gesellschaften begehen im März eines jeden Jahres die "Woche der Brüderlichkeit".

Kontakt:

Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit e. V. Koblenz
Vorsitzender: Dr. Alban Rüttenauer
Pallottistr. 2
56179 Vallendar

Telefon: 0261 6408-315

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  

altesynagoge

Alte Synagoge am Florinsmarkt in Koblenz

 

Im Zentrum von Koblenz befand sich von 1851 bis 1938 die Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde in unmittelbarer Nachbarschaft der Florinskirche. Die Synagoge wurde am 10. November 1938 innen stark beschädigt und im Krieg zerstört.

Seit September 1986 erinnert eine Gedenkausstellung in dem heute von der Stadtbibliothek genutzten Gebäude an seine frühere Bestimmung. Die neue Synagoge steht seit 1947 am Moselufer vor dem Jüdischen Friedhof.

Grundlagen

Die bedrückende Erfahrung unserer jüngsten Geschichte in Deutschland hat uns die Augen geöffnet für die Mitverantwortung und Schuld von Christen an der Shoa: der Verfemung, Verfolgung und Ermordung der Juden im Dritten Reich. Angesichts der 2000jährigen Leidensgeschichte des jüdischen Volkes hat in den christlichen Kirchen eine Neubesinnung begonnen.

Die entscheidende Wende in der Beziehung der Katholischen Kirche zum Judentum findet sich in der "Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen" des II. Vatikanischen Konzils (1965). Die deutschen Bischöfe nehmen die Gedanken des Konzils auf und sagen: "Wer Jesus Christus begegnet, begegnet dem Judentum [..] Jesus Christus hat von seiner jüdischen Herkunft her ein reiches geistliches Erbe aus den religiösen Überlieferungen seines Volkes in die christliche Völkerwelt mit eingebracht, sodass der Christ mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist und dauernd auch aus diesem Erbe schöpft" (Erklärung vom 28. April 1980).

Paul Petzel schreibt 1994 in seiner Dissertation "Was uns an Gott fehlt, wenn uns die Juden fehlen": Es "steht Israel unverbrüchlich im Bund. Nur im Raum, den der Bogen dieses Bundes aufspannt, kann christliche Theologie nach den Juden und ihrer Bedeutung für die eigene Gottesrede suchen."

In den pastoralen Handreichungen der Französischen Bischofskonferenz "Die Haltung der Christen gegenüber dem Judentum" vom 16. April 1973 heißt es: "Nach der biblischen Offenbarung hat Gott selbst dieses Volk (sc. Israel) zur Existenz berufen, hat es erzieherisch geleitet und hat ihm seinen Plan kundgemacht; er hat mit ihm einen ewigen Bund geschlossen (Gen 17,7) und hat es zum Gegenstand einer Berufung gemacht, die der Apostel als unwiderruflich bezeichnet (Röm 11,29) [..] Selbst wenn der Bund für die Christen in Jesus Christus erneuert wurde, muss das Judentum dennoch vor allem als eine religiöse Realität betrachtet werden, nicht als eine Reliquie einer ehrwürdigen und abgetanen Vergangenheit, sondern als eine durch die Zeiten hindurch fortdauernde lebendige Realität."

Für die Evangelische Kirche sind die vom Rat der EKD herausgegebenen Studien "Christen und Juden" (1975 und 1991) Basis der Orientierung. Darüber hinaus wurde der "Synodalbeschluss der Rheinischen Landeskirche zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden" von 1980 zu einem viel beachteten und diskutierten Zeichen des Umdenkens: "Wir bekennen betroffen die Mitverantwortung und Schuld der Christenheit in Deutschland am Holocaust [..] Wir glauben an die bleibende Erwählung des jüdischen Volkes als Volk Gottes und erkennen, dass die Kirche durch Jesus Christus in den Bund Gottes mit seinem Volk hinein genommen ist [..] Wir glauben, dass Juden und Christen je in ihrer Berufung Zeugen Gottes vor der Welt und voreinander sind; darum sind wir überzeugt, dass die Kirche ihr Zeugnis dem jüdischen Volk gegenüber nicht wie ihre Mission an der Völkerwelt wahrnehmen kann [..]"

Die jüdische Gelehrtengruppe "Redet die Wahrheit" bejaht am 11. September 2000 eine positive Beziehung der Christen zum Gott Israels: "Juden und Christen beten denselben Gott an. Vor dem Aufstieg des Christentums waren es allein die Juden, die den Gott Israels anbeteten. Aber auch Christen beten den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den Schöpfer von Himmel und Erde an. Wenngleich der christliche Glaube für Juden keine annehmbare Alternative darstellt, freuen wir uns als jüdische Theologen darüber, dass Abermillionen von Menschen durch das Christentum in eine Beziehung zum Gott Israels getreten sind."

Aus rechtlichen Gründen ist ein Online-Beitritt zur Christlich-Jüdischen Gesellschaft nicht möglich. Es ist der altmodische Weg per Post notwendig um eine rechtsgültige Unterschrift zu leisten.

 

Paul-Eisenkopf-Preis

eisenkopfklein Zur bundesweiten Woche der Brüderlichkeit im März lobt die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit in allen ungeraden Jahren den mit 1000 EUR dotierten Paul-Eisenkopf-Preis aus. Mit dem Preis sollen Personen, Schulklassen oder andere Gruppen ausgezeichnet werden, die sich im Bewusstsein der deutschen Vergangenheit um das Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur und Weltanschauung bemüht haben beziehungsweise bemühen.

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Stolpersteine

steineAuf Bitten des Kulturausschusses der Stadt Koblenz hat die Christlich-Jüdische Gesellschaft die Recherche, Koordination und Finanzierung des Gedenkprojektes „Stolpersteine“ übernommen. Dabei werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Nazi-Opfer Messingplaketten verlegt, auf denen Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person doku­mentiert sind.

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Links

logo cjg 100und weiterführende Informationen

der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit.

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