„Vergiftetes Erbe. Judenfeindliche Darstellungen an und in Kirchen des 19. und 20. Jahrhunderts“

Zur Vertiefung des mit der Ausstellung "Von christlicher Judenfeindschaft" im Jahr 2024 gesetzten Schwerpunkts lud die Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz zu einem Vortrag ins Bischöfliche Cusanus-Gymnasium Koblenz ein.
Im sogenannten kulturellen Gedächtnis, an dem wir alle teilhaben – bewusst , oft unbewusst – geistern seit Jahrhunderten die Figuren von Ecclesia / Kirche und Synagoga / Judentum herum: mit eindeutiger Abwertung der Synagoga – Inbegriff der langen Geschichte christlicher Judenfeindschaft, die dem Antisemitismus eine Vorlage bot. Prof. Dr. Wacker, eine inzwischen ausgewiesene Expertin für die Erforschung judenfeindlicher Bildwerke, hat sich zusammen mit ihrem Mann Dr. Bernd Wacker daran gemacht, Darstellungen in Kirchen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (im Einzelfall bis in dessen neunziger Jahre hinein) aufzuspüren, und wurde fündig. Sie schließt damit eine Forschungslücke.

Einige Beispiele machte Frau Wacker im Laufe ihres Vortrags sichtbar, zum einen Abbildungen von Ecclesia und Synagoga in katholischen Kirchen, zum anderen diskriminierende Darstellungen von Judas im Kreise der Jünger um Jesus.

Im Gespräch der Referentin mit dem Auditorium entwickelten sich Antworten auf die Frage: Was tun, wenn judenfeindliche Bildwerke aufgefunden sind? Verschiedene, hier und da bereits erprobte Wege wurden im Für und Wider abgewogen: Bildwerke öffentlichkeitswirksam zerstören, in ein Museum verbringen und erklären, vor Ort mit einer erläuternden und sich distanzierenden Tafel versehen, mit einem Gegenkunstwerk kontrastieren.
Der Schwerpunkt „Von Christlicher Judenfeindschaft“ wird im September 2025 mit einem Vortrag von Dr. Walter Karbach zum Thema „Antijüdischer Märtyrerkult links und rechts des Rheins“ weiter vertieft (Nähere Informationen folgen).

(Paul Petzel, Wilma Rademacher-Braick)

 

Paul-Eisenkopf-Preis

eisenkopfklein Zur bundesweiten Woche der Brüderlichkeit im März lobt die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit in allen ungeraden Jahren den mit 1000 EUR dotierten Paul-Eisenkopf-Preis aus. Mit dem Preis sollen Personen, Schulklassen oder andere Gruppen ausgezeichnet werden, die sich im Bewusstsein der deutschen Vergangenheit um das Gelingen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Nationalität, Kultur und Weltanschauung bemüht haben beziehungsweise bemühen.

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Stolpersteine

steineAuf Bitten des Kulturausschusses der Stadt Koblenz hat die Christlich-Jüdische Gesellschaft die Recherche, Koordination und Finanzierung des Gedenkprojektes „Stolpersteine“ übernommen. Dabei werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Nazi-Opfer Messingplaketten verlegt, auf denen Name, Vorname, Jahrgang und Schicksal der betreffenden Person doku­mentiert sind.

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der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit.

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