Die Mitgliederversammlung fand wie in den Jahren zuvor in den Räumen der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz statt. Neben den formal stets notwendigen Tagesordnungspunkten erfolgte die Wahl der Geschäftsführung. Dr. Wilma Rademacher-Braick wurde im Amt bestätigt.
Im Anschluss nahm der Vorsitzende Prof. Dr. Rüttenauer SAC mit auf eine Entdeckungsreise zu jüdischen Komponistinnen und Komponisten. Bewegte man sich mit Fanny und Felix Mendelssohn noch auf durchaus vertrauten Wegen, so gelangte man mit Ferdinand Hiller und Friedrich Gernsheim auf unbekanntes Terrain. Beide waren zu ihrer Zeit, 19. Jahrhundert, hoch angesehene Komponisten. Der kleine Vortrag, verbunden mit einigen wenigen Motiven aus Kompositionen, endete bei Maria Herz. Sie steht mit ihrem Werk am Übergang von der Spätromantik zur Moderne.
Allen jüdischen Komponisten und Komponistinnen ist gemeinsam, dass ihre Werke durch die Nationalsozialisten Aufführungsverbot erhielten und ihre Schöpfer in Vergessenheit gerieten.
Der Vortrag vor einem erlesen kleinen Publikum trug dazu bei, das Vergessen zu durchbrechen und Lust auf weitere Entdeckungen zu machen.
(Wilma Rademacher-Braick)